Bei HDR scheiden sich die Geister. HDR (High Dynamic Range) ist an sich kein Ausdruck für eine bestimmte Bildfarbgebung, sondern beschreibt lediglich eine Aufnahme- und Verarbeitungstechnik, die helfen soll, bei hochkontrastreichen Szenen mit Licht und Schatten alle Details in den Extrembereichen zu “retten”. Trotzdem wird der Begiff “HDR” oft in Zusammenhang gebracht mit kitschig bunten Bildern, die aussehen, als hätte jemand zu viel an den Farbreglern gedreht.
Dieses Bild hätte von den Lichtverhältnissen her gar keine HDR Technik notwendig gehabt. Durch das Tonemapping und die Nachbearbeitung mit hoher Sättigung und starken Dynamik bekommt es aber etwas Magisches und Unwirkliches. Die HDR Technik sorgt für die starken Wolkenkontraste.
Ich behaupte, dass hier auch die Kompaktkameras mit ihren Programmen wie “HDR Art” schuld sind, dass dieser Eindruck sich in den Köpfen festgesetzt hat, HDR bedeutete auch immer gleichzeitig kitschig und bunt.
Natürlich kann und konnte ich mich der HDR Fotografie nicht entziehen. Rückblickend muss ich sagen, dass ich mittlerweile versuche, HDR nur noch so einzusetzen, dass der HDR Effekt nicht mehr direkt ins Auge springt, sondern unterschwellig wirkt.
In dieses Bild vom Aussichtsturm auf dem Schauinsland wird man regelrecht hineingezogen. Trotz eingesetzter HDR Technik wirkt es nicht bunt oder kitschig,
Trotzdem gehören gerade die bunten und kitschigen Bilder zu den “erfolgreichsten” aus meinem HDR- Repertoire.
Eigentlich muss hier keine HDR Technik eingesetzt werden. Strand, Wasser und Wolken wirken so jedoch wesentlich intensiver, allerdings nicht mehr natürlich.
Hier mal ein direkter Vergleich. Ein Blick auf die toskanische Stadt Arezzo, einmal ohne, einmal mit HDR fotografiert.
Welche Version geflällt euch besser?
Wie setzt ihr HDR ein und was haltet ihr von HDR?
Hallo Dirk,
eine Alternative zur Nachbearbeitung bei schwierigen Kontrastverhältnissen ist für mich die Verwendung von Verlaufsfiltern – direkt bei der Aufnahme.
Es gibt oft erstaunliche Ergebnisse mit der Wirkung von “Postkartenmotiven”.
Ich selbst nutze HDR meist nur bei Langzeitbelichtungen. Dann aber “per Hand”. Ohne Software mir Reglern. Dafür aber mit Ebenen unterschiedlicher Belichtung. Dann Ausschneiden der Überbelichtung. Das ist zwar aufwändig, aber manchmal lohnt es auch – wie z.B. hier:
https://500px.com/photo/2158656/auckland-hotel-by-night-by-licht-sammler?ctx_page=2&from=user&user_id=261268
oder da:
https://500px.com/photo/2158921/wolfsburg-mainstation-by-licht-sammler?ctx_page=2&from=user&user_id=261268
Gruß Lichtsammler
Hallo Dirk,
ich habe mich bis jetzt nur theoretisch mit der HDR Technik auseinandergesetzt und will das sobald ich die Zeit dazu finde auch ausprobieren! Ich habe mich schon oft über flaue Farben vor allem am Himmel geärgert und da finde ich diese Technik gar nicht “kitschig”. Und selbst wenn, dann habe ich lieber (zu) kräftige als kaum Farben 😉 .
Das zweite Bild in diesem Artikel gefällt mir besonders gut und bei den Vergleichsbildern würde ich auch ganz klar das wählen, welches mit der HDR Technik entstanden ist.
Ein schöner Artikel, um sich die Möglichkeiten dieser Technik einmal vor Augen zu führen. Da freue ich mich noch mehr auf meine hoffentlich baldigen Versuche!
Viele Grüße,
Anni 🙂
Hallo Anni,
danke fürs Feedback 🙂