Aufgeregt war ich natürlich, wie vermutlich jeder andere auch, der Steffen Böttcher, den “Stilpiraten”  bisher nur von Videos und Interviews kennt, ihm aber noch nicht persönlich begegnet war. Ich war auf die Person “Stilpirat” gespannt, die offensichtlich viel richtig macht im Thema (Hochzeits)fotografie und die momentan in der Wedding-Szene einen richtig großen Namen hat.
Also habe ich mich in den Workshop eingebucht und bin letztes Wochenende von Stuttgart in die Lüneburger Heide gefahren.
Am Ende einer kleinen Strasse liegt das Haus von Christina und Steffen. Ich kannte es von Bildern, aber als ich morgens in der Frühe die kleine Straße auf das Haus zu stapfte, die Kameratasche umgehangen und mit dampfendem Atem wegen der Kälte im November, beschlich mich ein magisches Gefühl. War das alles jetzt real?

Ich ging auf das Haus zu und bevor ich klingeln konnte öffnete mir Steffen und begrüßte mich mit einem großen Hallo, in einer Freundlichkeit, als würden wir uns schon ewig kennen. Wie kann man sich da nicht willkommen fühlen!? 😉

Die anderen Teilnehmer des Workshops waren supernett und von einem Buffet konnten wir uns mit Kaffee und kleinen leckeren Frühstücks-Häppchen versorgen. Christina holte noch die letzten Teilnehmer vom Bahnhof ab und dann ging es los.

Es erwartete uns ein spannender Erzählbogen, der die verschiedenen Facetten des gesamten Business beleuchtete. Steffen berichtete über seine Laufbahn, das eigene Auftreten, Kunden, Wahrnehmung und Akquise u.a. auch Themen wie: Empfehlungskreise oder Ästhetik. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es fast eins – die Zeit verging viel zu schnell.
Nach einem echt leckeren Mittagessen (für mich Chili – aber das Buffet gab viel mehr her – vielen Dank liebe Christina) gesellten sich dann Lena und Bertan zu uns, die sich in ihr Hochzeitsdress warfen, um für uns als Models bereit zu stehen.
Drinnen – und später ging es dann nach draussen – in die Kälte – erklärte Steffen uns verschiedene Techniken und Vorgehensweisen für perfekte Bilder und Szenen. Must-Haves und Kreatives wie Perlenketten oder Prismen vors Objektiv zu halten, um das Bild zu “framen”.  Dabei kam ein Dedolight zum Einsatz – genial das Ding.
Ich lernte neues an meiner Kamera und erstaunliches, aber ungemein praktisches: man arbeitet nur mit Blende 2 oder 8 und immer im manuellen Modus. Eine ziemliche Umgewöhnung, für mich (meistens arbeite ich im Av Modus) aber wenn man verstanden hat, warum ist es eigentlich super einleuchtend.
An dieser Stelle übrigens meine aufrichtige Bewunderung für Bertan, aber erst Recht für Lena, die in ihrem schulterfreien Kleid bei gefühlten -10°C für uns posierte und dabei (trotz roter Nase ;)) völlig unbeeindruckt von der Kälte strahlte.
Nach Kaffee und lecker, lecker Kuchen (danke Christina) ging es dann ins Finale. Steffen zeigte seinen Workflow und die (minimale) Nachbearbeitung.

Tja, und dann war der wunderbare Tag auch schon vorbei – leider viel zu schnell. Ich selbst fühlte mich wie in einer anderen Welt, mein Kopf war zum platzen voll, ich hatte 1000 Fragen und brachte aber kaum eine davon heraus.

Viel mehr möchte ich zum Inhalt des Workshops auch nicht sagen- ich finde, man muss ihn (Steffen und den Workshop) selbst erleben. Lieber nun noch ein paar Worte zu dem Thema, das ich anfangs erwähnte: wie habe ich den “Stilpirat” erlebt?

Heute und wohl auch noch in der Zukunft denke ich an den beeindruckenden Workshop zurück und auch an Steffen, der meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen hat. Auf mich macht Steffen den Eindruck eines Menschen, der hohe Ziele und Erwartungen an sich selbst (und auch an andere) hat und diese mit enormer Hingabe und absoluter Disziplin auch erreicht. Natürlich hören manche bestimmte Meinungen nicht gerne, z.B. dass alles unter Vollformat nur was für’n Urlaub ist, oder dass eine Kamera ohne zweiten Kartenslot was für Anfänger ist, aber im Grunde hat er Recht. Er ist in seinen Einstellungen und Meinungen – zumindest was das Business betrifft –  kompromisslos, aber genau diese Geradlinigkeit macht ihn erfolgreich.
Ziele  setzen und erreichen – und dabei bejahend zum Leben stehen.

Für mich eine Menge Stoff zum nachdenken und verarbeiten. Aber genau das habe ich gewollt.

Danke Steffen
(und Christina natürlich auch 🙂

PS: Habe bereits ein Dedolight bestellt, hab selten was besseres und nützlicheres gesehen 🙂

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