Die kleine Fujifilm X70 besticht alleine schon durch ihr Äußeres und da ich bereits die X-T1 gerne nutze, lag auch der Schritt zu einer etwas kleineren Ausgabe der XT-1 nicht so fern.
Denn fast alle Bedienelemente, ausser dem ISO-Rad, sind auf der X70 ebenso vorhanden, wie ich sie auch an der X-T1 vorfinde.

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28mm
Die 28mm Brennweite liegen mir ziemlich.
Den gesamten letzten Frankreich- und Urlaub hatte ich mit und dem 18mm/f2 (28mm Kleinbild) fotografiert und dabei eigentlich keine andere Brennweite vermisst. Auf an der X-T1 ist das 18mm/f2 weiterhin mein Liebelingsobjektiv. Aber für “in die Hosentasche” bei Spaziergängen oder einem Stadtbummel ist die X-T1 leider etwas zu groß. Hier trifft die X70 somit voll ind Schwarze. Ungefähr so groß wie eine Zigarettenschachtel passt sie auf jeden Fall in eine Jackentasche. Bei einer Hosentasche wirds allerdiings auch ein bisschen eng.

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Bildqualität
Über die Bildqualität lassen sich genug andere technische Quellen finden, deswegen brauche ich mich hier nicht im Detail darüber auszulassen. Für meine Ansprüche ist eher wichtig, dass die X70 den gleichen Sensor und Bildverarbeitung hat, wie die X-T1 und ich somit keinerlei Qualität einbüße, wenn ich die X70 statt der X-T1 mitnehme. Dies kann ich voll bestätigen und ich greife mittlerweile genauso gerne zur X70 wie zur X-T1.

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Der ist schnell, ich merke keinen Unterschied zur X-T1, allerdings könnte er präziser sein. Es gelang mir nicht, die Blüte im Abstand von ca. 30cm mit dem Autofokus zu fokussieren. Die Kamera stellte immer auf den Hintergrund scharf (AF-Modus: 9 Felder, mittig, evtl. hätte Punkt AF geholfen)
Hier stellte ich, ähnlich der Makro-Fotografie, im manuellen Fokus den kleinsten Abstand ein und bewegte dann die Kamera vor und zurück, bis der Fokus saß.
Auch hatte der Autofokus Probleme beim Scharfstellen von schneebedeckten Bergen zum wolkigen Himmel. Da ich Fokuspriorität eingestellt habe, bekam ich hier teilweise gar keine Auslösemöglichkeit.

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Zubehör
Die manchmal bemängelte fehlende externe Ladestation macht mir gar keine Sorgen. Eine externe Lademöglichkeit macht eh nur Sinn mit einem Zweitakku, und den kauft man einfach direkt im Bundle mit einer (Fremdanbieter) Ladestation. Ich finde es hingegen sehr viel praktischer, dass man direkt den Akku in der Kamera über Micro-USB laden kann. Einfach abends an einen Adapter hängen und fertig. Und auf unseren aktuellen Wanderungen war der Akku nach 8 Stunden und ca 100 Fotos noch gut 3/4 voll. Trifft also voll meine Erwartungen.
Die X70 hat keine automatische Objektivabdeckung, die die Frontlinse vor Staub oder Kratzern schützt. Lediglich ein aufsteckbarer Objektivdeckel ist vorhanden. Allerdings bin ich dazu übergegangen, den einfach wegzulassen. Sieht schicker aus und macht die Kamera handlicher und schneller einsatzbereit.
Überhaupt ist die X70 in äußerst kurzer Zeit nach dem Einschalten einsatzbereit. Hier gibt es nichts zu meckern. Erfreulicherweise passte eine Schutzfolie, die von der X-T1 übrig war, auch exakt aufs X70 Display.

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Apps
Mit den Wifi-Apps für Android blamiert sich allerdings. Die oft bemängelte Tatsache, dass man für verschiedene Funktionen der Fuji Camera App jedesmal die Kamera neu verbinden muss, wäre ja noch das kleinste Problem. Ich habe es nicht geschafft, überhaupt mal eine Verbindung von Smartphone (Sony Z2) zur X70 mit der Camera App herzustellen. Lediglich die Photo Reciever App konnte eine Verbindung auf die Beine stellen.

Sonstiges
Die 35mm und 50mm Zoom Funktion, die nicht für RAW sondern nur im JPG Modus funktioniert, ist für mich uninteressant. Wenn ich andere Brennweiten benötige, nehme ich die X-T1 oder vergrößere später in Lightroom den Ausschnitt, was quasi dann aufs gleiche Ergebnis rausläuft, wie das, was sonst in der Kamera passieren würde.
Der ist im Automatikmodus gut zu gebrauchen, die Farben bleiben natürlich, das typische Blitz-Überblichten-alles-weiß kam bei mir bisher nicht vor.
Der Umschalthebel für die Vollautomatik ist prima geeigenet, wenn ich anderen Leuten die Kamera mal eben für ein Foto in die Hand drücken möchte.

 

Fazit
Die X70 ist die kleine Kamera für gehobene Ansprüche. Für Party-Schnappschüsse ist sie zu teuer. Für eine alleinige Kamera fehlt die Zoom Möglichkeit. So ist sie aber aus meiner Sicht eine wunderbare Ergänzung für Fotografen, die das Fuji System- und Bedienkonzept mögen und die eher puritisch sind. Klar hat die Kamera auch Modi wie Miniatureffekt oder Panoramaunterstützung. Aber ich denke, wer sich die X70 kauft, hat anderes damit vor.

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