DSLR hin oder her – jeder braucht eine Kamera für die Jacken- oder Hosentasche. Das Handy als Knipse ist manchmal ok, aber schon beim Sonntagsspaziergang findet man vielleicht eine tolle Szenerie im Wald vor, wie das Licht durch die Bäume bricht, und möchte diesen Augenblick festhalten. Wegen der starken Dynamikunterschiede am besten eine Belichtungsreihe, um später ein draus zu generieren. Und schon ist das Handy am Ende – Belichtungsreihe? Geht nicht.Also muss es doch die Kompakte sein, die zur Sicherheit dabei ist. Und wie lautet ein bekanntes Zitat: die beste Kamera ist diejenige, die man immer bei sich hat.

Aber welche? Ich hatte schon einige im Test, darunter z.B. die S100. Aber zufrieden war ich bisher nie.

Für mich muss die Kamera mindestens ein Moduswahlrad haben, das direkten Zugriff auf P,A,S,M ermöglicht (dies war ein Nachteil der NEX-7). Eine gute Lichtstärke, brauchbare Akkukapazität, und die Möglichkeit für Belichtungsreihen (Bracketing) soll die Kamera bieten und ausserdem Bilder im RAW Format speichern können.

GPS? Meine bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Kompaktkamera auch eine “schnell mal aus der Jacke raus, Foto machen, fertig” Kamera ist. Der GPS Sensor der Canon benötigte aber gut 1-2 Minuten, bis er sich orientiert hatte. Viel zu lange für meinen Geschmack. Denn wenn gerade diejenigen Fotos, die ich irgendwo unterwegs gemacht habe (z.B. diesen auf einer Fahrt an der Mittelmeerküste entlang), und bei denen ich später gerne wüsste, wo sie genau geschossen wurden, keine GPS Daten haben, dann ist der Zweck nicht erfüllt und die GPS-Funktion hat lediglich eine verkürzte Akkulaufzeit zur Folge. GPS ist infolgedessen aus meiner Wunschliste rausgeflogen.

Zurück zur RX100. Hier findet man ein durchdachtes Menü, Funktionstasten und Rädchen frei belegbar: Kamerahandbuch überflüssig. Interne Funktionen bis +-6EV, Belichtungsreihen, drei speicherbare User-Konfigurationen, superschneller Autofokus. Ein handliches Format, wertiges Metallgehäuse und integrierter Blitz runden das Bild ab.

Einige kleine Verbesserungen könnte man ertragen: Zum Umschalten der User-Modes 1-3 muss das Auswahlrad immer auf einen andere Modus und dann wieder zurück auf MR gedreht werden. Die “?” Taste kann nicht mit anderen Funktionen belegt werden. (Überhaupt frage ich mich, was eine “?” Taste bringen soll, wenn die Zielgruppe der Kamera angesichts des Funktionsumfangs und Preises her doch eher im Nicht-Gelegenheitsknipser Bereich angesiedelt ist). Aber die Handhabung der Kamera trotzdem kinderleicht und gefällig, auch wenn diese Verbesserungen noch nicht umgesetzt sind .

 

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