Am Ende des Tages hat er sich gelohnt und alles war gut. Aber bis dahin waren noch einige Hürden zu nehmen. Aber fangen wir vorne an.

Für den Photobooth hatte ich folgende Ziele:
– Möglichst unabhängig von Akkuleistung
– Robust und zuverlässig
– Funkauslösung
– Bilder sofort auf einem Tablet anzuschauen

Nach ausgiebiger Recherche lief es auf folgendes Equipment hinaus:

– OM-D E-M5 mit einer Wifi-SD-Karte
– Funkausklösung für die OM-D
– Studioblitzanlage mit Kabel ausgelöst
– iPad + Shuttersnitch

Nungut, alles ausser der OM-D hatte ich noch nicht zuhause. Ausserdem musste das Problem der Blitzauslösung gelöst werden. Dies wollte ich über ein Kabel regeln.

1.) Wifi-SD Karte
Die Wahl fiel mir ziemlich leicht, denn die OM-D unterstützt von Haus aus die Eye-Fi Karten. Andere (FlashAir usw) sollen zwar auch funktionieren, aber ich wollte den sicheren Weg gehen. Ausserdem las ich z.B. vom hohen Stromverbrauch der Flashair Karten. Also bestellte ich eine Eye-Fi mobi 8GB.
Kostenpunkt: 46.-

2.) Funkauslöser
So viele gibs nicht am Markt für die OM-D, also entschied ich mich für den Pixel TW-282 Funk Timer-Fernauslöser
Kostenpunkt: 77.-

3.) Studioblitzanlage
Ich entschied mich für eine leichte und stabile Lösung: Walimex VC 300 mit Stativ und Durchlichtschirm.
Kostenpunkt: 270.-

4.) Synchronkabel zur Blitzauslösung mit 6,3 Klinke
Kostenpunkt: 20.-

5.) iPad
Ein iPad musste es sein, da ich trotz intensiver Suche keine Anwendung ähnlich Shuttersnitch für Android oder Windoof gefunden habe, Tja, ich bin kein Apple Jünger und kannte mich dementsprechend nicht aus. Da ich das iPad auch nur für diesen Zweck einsetzen wollte, entschied ich mir für ein gebrauchtes iPad der ersten Generation.
Kostenpunkt: 127.-

Die Blitzauslösung erfolge also über ein 4,6m Kabel, passend auf der einen Seite für den Oly-Blitzschuh, auf der andere Seite mit einem 6,3mm Klinkenstecker für den Walimex-Blitz.

So weit, so gut. Doch der Teufel steckte im Detail.

Ey-fi mobi rein in den Computer, Karte mit beiligendem Code aktiviert, dann ab damit in die OM-D, Foto gemacht.
Mist, kein W-Lan wird mir auf irgendeinem Gerät angezeigt. Noch zig Mal die Anleitung gelesen, How-To-Videos geschau, aber die doofe Karte wollte einfach kein Netz aufbauen. Dann dämmerte mir es: ich hatte irgendwo gelesen, dass nicht alle Karten RAW Dateien übertragen können. Also die OM-D auf JPG umgeschaltet und siehe da, ein Wifi-Netz! Juchuu!
Merke: die Eye-Fi mobi Karten können keine RAW Dateien übertragen.

So, nun her mit dem iPad. Apple-ID erstellt, Market aufgerufen. Shuttersnitch: wunderbar, kostet zwar 18 Tacken, aber das wusste ich vorher. Ab dafür und kaufen.
Arrgh! Shuttersnitch erfordert iOS 6 oder höher. Leider läuft auf dem iPad 1 lediglich iOS 5.1. Ein Update ist nicht möglich.
Tja, was tun? Gibts denn keine Versionen von Shuttersnitch, die mit älteren iOS Versionen kompatibel sind?! Merkwürdig.

Nach einiger Recherche fand ich heraus:
Die einzige Möglichkeit ist: iTunes auf den PC zu installieren, Shuttersnitch über iTunes zu kaufen, dann auf dem iPad im Market die “Gekauften Produkte” aufzurufen und dort wird einem dann auch eine kompatible Version für iOS 5 angeboten. Was ist dass denn für ein Schei*** bitteschön?! Ich dachte Apple sei so toll. Und dann muss ich bei der ersten Anwendung, die ich laden möchte, gleich solche Verrenkungen machen? Pah. Naja, jedenfalls ging das dann und Shuttersnitch ließ sich installieren.
Merke: Kannst Du eine Anwendung nicht mit dem Apple Market auf einem Apple Gerät kaufen, nutze iTunes auf einem Windows PC und kauf die Anwendung dort. Ironie oder?

Hm, aber ganz zufrieden war ich nicht, denn ich konnte zwar Shuttersnitch mit einem Passwort gegen ungewollte Bedienung absichern, aber über den Home-Button auf dem iPad konnte ich noch immer in den Hauptbildschirm gelangen.
Also mal wieder Recherche: schade, die Funktion, die ich benötigt hätte (“Guided Access”), gibts erst ab iOS 6.
Bei iOS 5.x ist es von Hause aus nicht möglich, die Home-Taste zu sperren.

Nur mit einem Jailbreak…
Tja, wenns weiter nichts ist.

Also mal wieder Recherche, Jailbreak eingespielt und dann die IncarcerApp installiert.

Und siehe da: endlich läuft alles

20140426
Dann noch den Batteriegriff unter die OM-D, alles aufgebaut und der erste Einsatz konnte kommen.

Und was soll ich sagen:
Es hat wunderbar funktioniert.
Die Übertragung der Bilder funktioniert tadellos. Innerhalb von 3-5 Sekunden ist das Foto auf dem iPad. Die beiden Akkus in der OM-D waren nach rund 400 Fotos in Summe noch zu 75% voll.

Einziges Manko: manchmal ungeduldige Gäste, denn wird eine zeitlang mal kein Foto gemacht dauert es ca. 1 Minute, bis die Eye-fi Karte und das iPad sich im Wifi-Netz wieder zusammen finden.

Aber ich finde, das kann man durchaus verschmerzen

Achso, der Durchlichtschirm aus dem Walimex-Set ist Schrott, der Stiel ist mir beim Abbau des Photobooth einfach abgeknickt.

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